prozesssichere Teilebeschriftung – unerlässlich für Industrie 4.0
Verfahren und Methoden für nachhaltige Teilebeschriftung
Heute stellt sich nicht mehr die Frage, ob die gefertigten Teile beschriftet werden müssen, sondern wie. Das «Wie» lässt sich unterscheiden in Beschriftungsform (Alphanumerisch, Barcode, QR-Code, Data Matrix Code etc.) wie auch in die unterschiedlichen auf dem Markt erhältlichen Beschriftungsverfahren.
Wir von gravostar technologies befassen uns seit über 25 Jahren täglich mit dieser Thematik. Im Jahr 1995 starteten wir mit der Entwicklung von spanlos arbeitenden Werkzeugen für individuelle Teilebeschriftungen in der CNC-Maschine. Dieser Bereich stellt heute einer unseren absoluten Kernkompetenzen dar.
In der nachfolgenden Beschreibung wird aufgezeigt, welche Vorteile die Teilebeschriftung bietet und warum diese in gewissen Bereichen unerlässlich ist. Des Weiteren werden die verschiedenen Anforderungsstufen der Teilebeschriftung aufgezeigt, wie auch die verschiedenen Beschriftungsverfahren.
Allgemeine Informationen
Warum Teilebeschriftung
Die Gründe für eine Teilebeschriftung sind äusserst vielfältig. Die Kennzeichnung der Teilenummer für die vereinfachte Lagerhaltung und klare Identifikation ist sicher eine der weitverbreitetsten Anwendungen.
Grundsätzliche Beschriftungsmöglichkeiten
Diesbezüglich muss unterschieden werden zwischen bedingt nachhaltiger Beschriftung (manuell mit Filzschreiber, mittels Tintenstrahldrucker, Verwendung von Klebetiketten etc.) und unverwischbarer auf dem Werkstück angebrachter Beschriftung. Letztere kann nicht mehr bzw. nur mit mechanischer Einwirkung wieder entfernt werden.
Die Auswahlkriterien des einzusetzenden Beschriftungsverfahrens wie auch die entsprechenden Rahmenbedingungen werden hauptsächlich durch die Verwendung der Teile, teilweise auch durch gesetzliche Vorschriften bestimmt.
Vorwiegend sind dies:
- Ein Mindestmass an Beschriftungstiefe, welche beispielsweise gefordert wird bei abrasiv hochbelasteten Teilen (z.B. Bohreinheiten für Erdölförderung, Tunnelbau etc.), oder bei Teilen, wo die Lesbarkeit der Beschriftung auch an nachträglich lackierten Teilen noch gegeben sein muss.
- Nadelprägen als vorgeschriebenes Beschriftungsverfahren bei sicherheitsrelevanten oder mechanisch hochbelasteten Teilen (Turbinen, Aeronautic etc.). Denn dies ist das einzige Verfahren, bei dem eine gewisse Beschriftungstiefe erreicht werden kann, ohne dass Materialfasern durchtrennt werden.
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Roland Zahner
Technischer Support / Verkauf
Tel. +41 (0) 71 940 06 76
E-Mail: info@gravostar.com
Informationsgehalt der Teilebeschriftung
Unter diesem Punkt kann zwischen zwei Arten unterschieden werden:
- Fixe Beschriftung, bei der alle Teile dieselbe Bezeichnung erhalten
- Individuelle Teilebeschriftung, d.h. jedes Teil erhält eine unterschiedliche Beschriftung
Bei der individuellen Beschriftung werden in der unterste Stufe sind einfache Markierungen wie Punkte oder Striche, welche z.B. zur Kennzeichnung von Positionierungen oder Ausführungsvarianten dienen. Am weitesten verbreitet sind Kennzeichnungen wie Buchstaben, Nummern oder Buchstaben-Zahlen-Kombinationen zwecks Teileidentifikation. Am umfangreichsten sind Echtzeitdaten (Serien-Nummerierung, aktuelle Produktionsdaten wie Maschinen-Nr. Produktionszeit etc.) welche direkt aus der Maschinensteuerung oder dem internen Netzwerk ausgelesen werden.
Vorgehen der Teilebeschriftung
Betrachtet man die automatisierte Teilebeschriftung kann hinsichtlich dem Vorgehen zwischen zwei Möglichkeiten unterschieden werden:
- In-Prozess-Beschriftung, wo die Teilebeschriftung ein integraler Prozess des Zerspanungsprozesses darstellt, d.h. jedes gefertigte Teil kommt fertig beschriftet aus der Maschine
- Teilebeschriftung als nachgelagerter Prozess mit separater Beschriftungseinrichtung
- Automatisiertes Teilehandling (verkettete Anlage für Gross-Serienfertigung)
- Manuelles Teilehandling
Art der Beschriftung
Heute erfolgt die Beschriftung in vielen Fällen noch vorwiegend alphanummerisch (Zahlen und Buchstaben), teilweise auch mit Logos oder in entsprechenden Kombinationen. Massiv zunehmend ist die Beschriftung mittels Barcodes, insbesondere jedoch mit QR-Code bzw. Data Matrix Code.
Mögliche Beschriftungsverfahren
Die untenstehende Tabelle vermittelt einen Überblick der gängigsten Beschriftungsmethoden.
Beim „In-Prozess-Beschriften“ besteht gegenüber allen anderen Verfahren ein wesentlicher Unterschied: Die Beschriftung erfolgt vollautomatisch ohne manuellen Eingriff, d.h. jedes Werkstück kommt fertig beschriftet aus der Zerspanungsmaschine und kann direkt weiterverarbeitet werden. Dadurch werden einerseits Personalkosten gespart und gleichzeitig erfolgt eine Erhöhung der Prozess-Sicherheit.
1. Automatisiertes Beschriften integriert in den Zerspanungsprozess
Dieser Ablauf bietet sich insbesondere bei der Teilefertigung in CNC Maschinen an. Dabei ist die Teilebeschriftung ein integrierter Bestandteil des Bearbeitungsprozesses. Wie alle anderen Zerspanungswerkzeuge sind die dafür erforderlichen Beschriftungswerkzeuge im Werkzeugmagazin gelagert und werden über den Werkzeugwechsler automatisch eingewechselt.
Vorteile:
- Teile kommen fertig aus der Maschine
- kürzere Durchlaufzeit, da ein separater Arbeitsschritt komplett entfällt
- detaillierte Beschriftungsmöglichkeit in Echtzeit
- Serien-Nummerierung (Fertigungsreihenfolge)
- spezifische Werkstückidentifikation
- Fabrikationsdatum, -Zeit etc.
- QR bzw. Data Matrix Code
- Zeiteinsparung
- separater Arbeitsgang Beschriften entfällt komplett
- kein zusätzliches Teilehandling erforderlich
- Kosteneinsparung
- Mitarbeiter können effizienter eingesetzt werden
- vereinfachte Mehrmaschinenbedienung etc.
- Entlastung der Mitarbeiter
- weniger Lärmbelastung
- Reduktion des Verletzungsrisikos
- Grösstmögliche Prozess-Sicherheit
- Beschriftung ist Bestandteil des Fertigungsprogramms
- kein manueller Eingriff (keine fehlerhafte oder vergessene Beschriftung)
- Reduktion des Logistikaufwands
- Organisation von zusätzlichem Handling oder Teiletransport entfällt
- keine zusätzlich erforderliche Kontrolle, ob die Teile korrekt beschriftet sind
- Platzeinsparung
- keine zusätzliche Beschriftungsmaschine
- kein separater Arbeitsplatz zum Beschriften erforderlich
- kein Zwischenlagern der Teile vor dem Beschriften
- Verhältnismässig geringe Investition:
es müssen lediglich Beschriftungswerkzeuge angeschafft werden
Nachteil:
- Maschinenlaufzeit pro Fertigungsteil wird um den Beschriftungsvorgang verlängert
Die Prozessintegrierte Teilebeschriftung ist mit verschiedenen Verfahren möglich, welche nachfolgend beschrieben werden.
1.1 Gravieren bzw. Fräsen
Das früher recht oft eingesetzte Gravieren gilt heute für die einfache Teilebeschriftung als nicht sehr rationell, da das Verfahren verhältnismässig viel Zeit benötigt (nebst den eher bescheidenen Vorschubgeschwindigkeiten muss insbesondere das Einstechen ins Material relativ langsam erfolgen). Zudem sind dafür sehr hohe Spindelrehzahlen erforderlich (Sonderspindeln), mit denen eher wenige Zerspanungsmaschinen ausgerüstet sind.
Ein Nachteil beim Gravieren ist zudem, dass beim Verschleiss der Werkzeugschneide an der Beschriftung zunehmend ein Grat aufgeworfen wird, welcher nachträglich entfernt werden muss bzw. die Qualität massiv verschlechtert.
Auch besteht das Risiko eines Bruchs der Werkzeugspitze, wodurch keine Beschriftung mehr erfolgt.
Fazit:
Die Qualität von gravierten Beschriftungen ist sehr hochwertig, weshalb dieses Verfahren heute noch in der Bijouterie oder der Fabrikation von hochpreisigen Uhren eingesetzt wird.
Für die einfache Teilebeschriftung ist das Gravieren aufgrund des verhältnismässig hohen Zeitaufwandes und der nur bedingt gegebenen Prozess-Sicherheit (Fräserbruch) eher ungeeignet.
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1.2 Nadelprägen
Das Nadelprägen wurde gegen Ende des letzten Jahrhunderts entwickelt und in den 1990er Jahren kamen die ersten nach diesem Prinzip arbeitenden Beschriftungsmaschinen auf den Markt. Es gilt als sehr schnelles, praktisch verschleissfreies und insbesondere absolut prozesssicheres Verfahren.
Basierend auf diesem Verfahren wurden gegen Ende der 1990er Jahre die Nadelprägewerkzeuge gravostar entwickelt und auf dem Markt eingeführt. Die Besonderheit der Werkzeuge besteht darin, dass diese ohne zusätzliche Installation in jeder Zerspanungsmaschine eingesetzt werden können.
Das Verfahrensprinzip
Die Beschriftung erfolgt, indem durch eine in hohe Schwingung (ca. 300 Hz) versetzte Vollhartmetallnadel ein feiner Punkt nach dem anderen in die Beschriftungsfläche eingeschlagen wird. Das heisst, es erfolgt lediglich eine punktuelle Materialverdichtung bzw. -Verdrängung. Dadurch ist es möglich, mit diesem Verfahren auch sehr schwache und dünnwandige Teile zu beschriften. Im Gegensatz zum Gravieren werden somit keine Materialfasern durchtrennt, es erfolgt keine Schwächung des Teils, hervorgerufen durch die Beschriftung.
Das Erzeugen der Nadelschwingung (mittels Druckluft bzw. Kühlflüssigkeit durch die ikz) ist die Besonderheit des Werkzeugs. Aufgrund dieses Antriebs kann auf eine Spindeldrehzahl verzichtet werden.
Ein positiver Nebeneffekt des Werkzeugs besteht in der integrierten Abstandsausgleichsfunktion, welche je nach Werkzeugtyp bis mehrere Millimeter betragen kann. Diese bewirkt, dass die Beschriftung auch auf unebene Flächen in immer gleichbleibender Tiefe und ohne Qualitätseinbussen aufgebracht werden kann.
Fazit:
Als schnelles, verschleissfreies und Prozess-sicheres Verfahren eignet sich das Nadelprägen optimal für die universelle Beschriftung von normalen Bauteilen, wie auch hochbeanspruchten Teilen in der Aeronautik, Fahrzeug- oder der Energietechnik.
Aufgrund der äusserst harten Beschriftungsnadel (92 HRC) können praktisch alle zerspanbaren Werkstoffe beschriftet werden, auch gehärtete Teile bis ca. 62 HRC.
Nicht zu vergessen sind dabei die Beschriftungsmöglichkeiten von QR-Codes bzw. Data Matrix Codes, für die das Werkzeug optimal geeignet ist. Insbesondere gilt es dabei zu beachten, dass diese Codes auch auf unebenen Beschriftungsflächen (z.B. Wellen, rohe Gussoberflächen etc.) absolut prozesssicher aufgebracht werden können.
1.3 Ritzmarkieren
Das Ritzmarkieren kann als die vereinfachte Version des Nadelprägens bezeichnet werden. Im Gegensatz zur oszillierenden Nadelschwingung beim Nadelprägen ist beim Ritzmarkieren die Beschriftungsnadel durch ein Federpaket vorgespannt.
Die Beschriftung erfolgt, indem die federnd vorgespannte Ritzmarkiernadel beim Abfahren der Beschriftungskontur in die Werkstückoberfläche eingedrückt wird. Je nach Einstellung der Federvorspannung wird dabei die abgerundete Nadelspitze teilweise mit recht hohem Druck gegen die Werkstückoberfläche gedrückt.
Auf diese Weise wird durch eine Kombination von Materialverdichtung und -Verdrängung eine vertiefte Beschriftungskontur erzeugt. Zur Regulierung der Beschriftungstiefe kann die Federvorspannung am Werkzeug stufenlos verstellt werden. Aufgrund der federnd gelagerten Ritzmarkiernadel besitzt auch dieses Werkzeug eine automatische Abstandsausgleichsfunktion, d.h. Abstandsunterschiede zwischen Werkzeug und Beschriftungsfläche, sowie Unebenheiten der Werkstückoberfläche werden automatisch ausgeglichen.
Fazit:
Ein einfaches, schnelles und kostengünstiges Beschriftungsverfahren, bei dem die Ritzmarkiernadel über die Werkstückoberfläche gezogen wird. Durch die daraus entstehenden Scherkräfte ist es jedoch möglich, dass nebst der Materialverdichtung teilweise auch einzelne Materialpartikel abgeschabt werden.
Die Ritzmarkiernadel ist aus Vollhartmetall und mit einer Härte von 92 HRC äusserst verschleissfest, wodurch das Werkzeug für universelle Beschriftungsaufgaben der meisten zerspanbaren Werkstoffe eingesetzt werden kann.
1.4 Rollprägen
Aufbau und Funktion der Rollprägewerkzeuge sind grundsätzlich identisch mit denjenigen der oberhalb beschriebenen Ritzmarkierwerkzeuge. Der einzige Unterschied besteht in der Spitze der Beschriftungsnadel.
Im Gegensatz zur feststehenden Nadelspitze der Ritzmarkierwerkzeuge ist diejenige der Rollprägewerkzeuge mit einer kleinen drehbaren Kugel versehen. Damit rollt sich diese über der Werkstückoberfläche ab womit sichergestellt ist, dass keine Materialpartikel abgeschabt werden.
Somit entsteht beim Überfahren des Werkstücks eine optisch äusserst hochwertige, leicht vertiefte Beschriftungskontur. Die gewünschte Beschriftungstiefe kann durch den Nadelvorspanndruck ebenfalls stufenlos eingestellt werden und auch dieser Werkzeugtyp ist mit der automatischen Abstandsausgleichsfunktion ausgestattet.
Fazit:
Einfaches Werkzeug für das Anbringen von feinen, optisch sehr hochwertigen Beschriftungen ohne Materialschwächung.
Aufgrund der feinen Lagerung der kleinen, drehbaren Kugel an der Nadelspitze (Durchmesser 1mm) sind die Beschriftungsnadeln jedoch einem wesentlich höheren Verschleiss unterworfen und müssen regelmässig ausgetauscht werden.
In nachfolgendem Dokument kann ein Überblick der verschiedenen Werkzeugausführungen zusammengefasst als PDF heruntergeladen werden.
gravostar Beschriftungswerkzeuge
In nachfolgendem Dokument kann ein Überblick der verschiedenen Werkzeugausführungen zusammengefasst als PDF heruntergeladen werden
2. Dem Zerspanungsprozess nachgelagerter, separater Beschriftungsprozess
Vorteile:
- Keine Beeinflussung des Zerspanungsprozesses
- Beliebige Beschriftungsverfahren einsetzbar
Nachteile:
- Zusätzliches Teilehandling erforderlich (manuell oder automatisiert)
- Bei manuellem Teilehandling:
- Grösserer Personalaufwand
- Erhöhter Logistikaufwand
- Verminderte Prozess-Sicherheit
- Verlängerte Gesamtfertigungszeit
- Höheres Investment
- Beschriftungsmaschine mit Positioniersystem
- Ev. automatische Handhabungseinrichtungen
- Ev. Schutzeinrichtung
- Zusätzlicher Platzbedarf
Für die nachgelagerte Teilebeschriftung in einem separaten Prozess bieten sich nachfolgend beschriebene Verfahren an.
2.1 Gravieren, Ritzmarkieren
Für individuelle Teilebeschriftung war lange Zeit das Gravieren die einzige Beschriftungsmöglichkeit. Heute wird das Gravieren bzw. Ritzmarkieren mit stationären Graviermaschinen vorwiegend noch in der Bijouterie und der Uhrenfabrikation eingesetzt.
Der Nachteile der zu niedrigen Drehzahlen der Maschinenspindel ist bei stationären Graviermaschinen zwar nicht vorhanden. Für eine rationelle Teilebeschriftung ist das Gravieren jedoch auch auf stationären Maschinen heute aufgrund effizienterer Verfahren nicht mehr geeignet.
Fazit:
Mit Ausnahme von Sonderanwendungen insbesondere in Bijouterie und Uhrenfabrikation sind Graviermaschinen für die rationelle Teilebeschriftung heute eher nicht mehr geeignet bzw. überholt.
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2.2 Nadelprägen
Die stationären Nadelprägemaschinen haben die Graviermaschinen beerbt, was die rationelle, individuelle Teilebeschriftung anbelangt. Das Nadelprägeprinzip ist ein äusserst schnelles, praktisch verschleissfreies und äusserst prozesssicheres Verfahren.
Aufgrund der heute verhältnismässig kostengünstig erhältlichen mechanischen und elektrischen Bestandteile, sowie weitverbreiteter und einfach bedienbarer Beschriftungssoftware werden entsprechende Maschinen heute von sehr vielen Herstellern angeboten. Zudem sind aufgrund des grossen Wettbewerbs unter den verschiedenen Anbietern die entsprechende Maschinenpreise in den letzten Jahren ordentlich ins Rutschen geraten.
Fazit:
Für viele Anwendungen stellen Nadelprägesysteme eine äusserst effiziente Beschriftungsmöglichkeit dar.
In der optischen Beschriftungsqualität gilt es gegenüber dem Gravieren jedoch einige Abstriche zu machen, was in den meisten Fällen jedoch nicht entscheidend ist. Zudem bestehen unter den mehreren Dutzend Anbietern hinsichtlich Einsatzmöglichkeiten und erzielbarem Beschriftungsergebnis, sowie der Preisgestaltung wesentliche Unterschiede.
2.3 Laserbeschriften
Das Laserbeschriften bietet sehr vielfältige Möglichkeiten. Und zwar was die Laserverfahren, wie auch die zu beschriftenden Materialien und Anwendungen anbelangt. Als einziges Verfahren besteht bei der Laserbeschriftung keinerlei mechanischer Kontakt zur Beschriftungsfläche.
Bei den nachfolgenden Ausführungen beschränken wir uns auf das Gebiet der Beschriftung von blanken Metallen. Hier bestehen zwei Möglichkeiten der Laserbeschriftung:
- Beschriften mittels Anlassfarben
Dabei wird keinerlei Material abgetragen. Das Beschriftungsbild (Farbänderung auf der Werkstückoberfläche) wird erzeugt durch die punktuelle Hitzeeinwirkung, welche beim Überfahren durch den Laserstrahl entsteht. Das Verfahren ist sehr schnell, jedoch hält die Beschriftung einem stärkeren mechanischen Abrieb nur bedingt stand. - Lasergravieren durch Materialabtrag
Im Unterschied zum oben beschriebenen Vorgehen wird bei diesem Verfahren Material abgetragen, indem es mittels hoher Temperatureinwirkung verdampft wird. Dadurch entsteht wie beim Gravieren eine vertiefte Beschriftung. Dieses Verfahren dauert jedoch wesentlich länger und insbesondere gilt es zu beachten, dass die Festigkeit des so beschrifteten Teils abnimmt (Durchtrennung von Materialfasern).
Fazit:
Laserbeschriften ist nicht gleich Laserbeschriften, d.h. die konkreten Anforderungen an die Beschriftung sollten im Vorfeld klar definiert werden. Grundsätzlich gilt es unter folgenden beiden Kriterien zu entscheiden:
- wird eine Materialschonende, schöne und schnelle Beschriftung verlangt (welche bei mechanischem Abrieb jedoch nur bedingt beständig ist)
- besteht die Anforderung an eine sichere, dauerhaft sichtbare Beschriftung (wobei eine geringfügige Schwächung des Teils in Kauf genommen wird)
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2.4 Weitere Beschriftungsmethoden
Mechanische Beschriftungsverfahren
Hinsichtlich einer möglichst kompletten Auflistung sollen auch nachfolgende Verfahren erwähnt werden, welche vorwiegend für jeweils gleichbleibende Beschriftungen eingesetzt werden:
- Abrollprägeverfahren
(für vorwiegend automatisierten, maschinellen Einsatz) - Stempeln auf Prägepressen
(für manuellen oder automatisierten Einsatz)
Druckverfahren
Selbstverständlich besteht die Möglichkeit, dass die Teilebeschriftung auch im Druckverfahren erfolgt. Der Vollständigkeit halber werden diese hier ebenfalls aufgelistet, obwohl diese Verfahren in diesem Industriebereich eher selten Anwendung finden.
- Tampondruck für fixe Beschriftungen
- Tintenstrahldruck für fixe oder individuelle Beschriftungen
3. Manuelle Beschriftungsmethoden
Trotz der vorwiegend auf die automatisierten Beschriftungsmethoden ausgerichteten Informationen sollten an dieser Stelle auch die manuellen Verfahren nicht unerwähnt bleiben.
Dabei soll nicht ausführlich darauf eingegangen werden, sondern diese sind der Vollständigkeit halber nachfolgend aufgelistet:
- Handschlagstempel
- Beschriftung mit Elektroschreiber
- Elektrochemisches Ätzen
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4. Vorteile der In-Prozess-Beschriftung mit gravostar
Nach Betrachtung der verschiedenen Möglichkeiten der Teilebeschriftung bestätigt sich, was die obenstehende Tabelle der verschiedenen Beschriftungsverfahren bereits vermuten liess. Die automatisierte, spanlose Teilebeschriftung direkt auf der CNC-Maschine hat einzigartige Vorteile aufzuweisen.
Hauptvorteil: bisher unerreichte Prozess-Sicherheit
- Die Beschriftung ist Bestandteil des Fertigungsprogramms und läuft somit automatisch ab. Das bedeutet: der bisher erforderliche Prozess der zusätzlichen Teilehandhabung als Vorbereitung, sowie der eigentliche Beschriftungsprozess werden eliminiert. Damit gehören Fehler wie vergessene oder falsche Beschriftungen der Vergangenheit an.
- Durch das spanlose Beschriftungsverfahren erfolgt die Beschriftung durch Markiernadeln aus Vollhartmetall. Diese sind praktisch verschleissfrei und können in praktisch beliebiger Form hergestellt werden. Zudem wird keine Spindeldrehzahl benötigt und es können sehr hohe Vorschubgeschwindigkeiten über 5’000 mm/min gefahren werden.
- Die Werkzeuge sind mit einer automatischen Abstandskompensationseinrichtung ausgerüstet, welche mehrere Millimeter umfasst. Das bedeutet: gleichmässige Beschriftungstiefe, auch bei Massabweichungen oder Unebenheiten der Beschriftungsfläche. Dies ermöglicht beispielsweise das prozesssichere Beschriften von Gussteilen auf der rohen Gussoberfläche.
Universellste Beschriftungsmöglichkeiten
Mit dem Verfahren lassen sich Beschriftungen und Markierungen in beliebiger Art und Grösse realisieren, wie:
- Alphanummerische Beschriftungen mit fixem oder individuell wechselndem Text
- Automatische Serien-Nummerierung
- Fabrikationsdatum in Echtzeit
- Date Matrix Code bzw. QR-Code
Produktvorteile gravostar
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Vereinfachung des Produktionsablaufs und Kosteneinsparung
Der wegfallende zusätzlich Prozess-Schritt der Teilebeschriftung bewirkt zusätzliche Einsparungen wie:
- Wegfallender Handling- oder allenfalls zusätzlicher Transportaufwand für die Teilebeschriftung
- Verminderung von Logistik- und Kontrollaufwand
- Entlastung der Produktionsmitarbeiter
Bei der Prozessintegrierten Teilebeschriftung wird der Bearbeitungsprozess zwar um einige Sekunden verlängert. Die oben beschriebenen Vorteile überwiegen diesen Aspekt jedoch in den meisten Fällen. Insbesondere im Zusammenhang mit einer weitgehend automatisierten Fertigung wird dadurch die Wettbewerbsfähigkeit deutlich gesteigert.
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PS: Bei unseren Beratungsgesprächen ist unser Fokus immer auf die Aufgabenstellung des Kunden gerichtet, nicht auf unsere Werkzeuglösungen. Im konkreten Fall bedeutet dies: sollte eine Aufgabenstellung mit einem anderen Verfahren optimaler gelöst werden, werden wir Ihnen als Interessent dies auch so kommunizieren – selbst wenn wir dadurch auf einen Verkauf unserer Werkzeuge verzichten müssen.
Dieses Vorgehen entspricht unserer Firmenphilosophie, welche auf Vertrauen basiertes, nachhaltiges Arbeiten vor kurzfristigem Verdienst stellt. Zudem sind wir aufgrund unseres Expertenstatus dazu verpflichtet.
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