Anforderungen an die Rückverfolgbarkeit der Produktionsprozesse nehmen stetig zu. Insbesondere bei sicherheitsrelevanten Teilen in Raum- und Luftfahrt, jedoch auch im allgemeinen Fahrzeug- oder Maschinenbau ist dies heute relevanter denn je.
Vorteile der Produktkennzeichnung mit Codes
Für die Produktkennzeichnung haben sich QR-Codes, auch «DataMatrix»-Codes genannt, schon länger etabliert. Diese Art der Kennzeichnung bietet verschiedene Vorteile: So können auf verhältnismässig kleiner Fläche sehr viele Informationen aufgebracht werden. Gleichzeitig ist es möglich, bei Bedarf auch individuell erforderliche Informationen aus der Maschinensteuerung auszulesen und direkt in die Beschriftung einfliessen zu lassen. Bei der Weiterverarbeitung der Teile werden die Daten dann automatisch gescannt und elektronisch im EDV-System verwaltet. Auch in der zerspanenden Fertigung wird diese Kennzeichnungsform für die Teilekennzeichnung in immer mehr Firmen eingesetzt.
Umsetzung in der Praxis
Für die Beschriftung der Codes sind auf dem Markt verschiedene Verfahren erhältlich. In erster Linie handelt es sich dabei um Laserbeschriftungsanlagen und Nadelpräger. Mit diesen Anlagen erfolgt die Markierung der gefertigten Teile jedoch immer in einem separaten Arbeitsschritt. Als Alternative besteht die Möglichkeit, die Teile mit der entsprechenden Markierung auch direkt auf der CNC-Maschine zu versehen. Damit können beliebige Informationen, wie beispielsweise die Fertigungszeit oder Serien-Nummerierungen unmittelbar in Echtzeit auf das eben gefertigte Werkstück übertragen werden. Dafür werden in der Regel entsprechend konzipierte Nadelprägewerkzeuge eingesetzt. Wie konventionelle Zerspanungswerkzeuge werden diese über den automatischen Werkzeugwechsler der CNC-Maschine eingewechselt. Aufgrund der im Werkzeug integrierten Impulssteuerung muss für die Nadelschwingung lediglich Druckluft oder die innere Kühlmittelzufuhr zugeschaltet werden.
Vor- und Nachteile dieses Vorgehens
Der Vorteil dieses Ablaufs besteht in der Einsparung des Zusatzaufwands, da die Teile nicht nochmals in die Hand genommen und in die Beschriftungsmaschine eingelegt werden müssen. Zudem ist so die grösstmögliche Prozess-Sicherheit gewährleistet, da jedes Teil bereits mit der korrekten Beschriftung versehen aus der Fertigungsmaschine kommt.
Es gibt aber auch einen negativen Aspekt zu berücksichtigen: Aufgrund dieses Ablaufs wird die Fertigungszeit jedes Teils verlängert, da die Beschriftung dabei nicht zeitparallel auf einer separaten Maschine erfolgt. Demzufolge muss individuell beurteilt werden, wann die Direktbeschriftung auf der CNC-Maschine sinnvoll ist und wann die nachträgliche Markierung mittels separater Beschriftungsmaschine besser geeignet ist. Dafür gibt es verschiedene Entscheidungskriterien wie Prozess-Sicherheit, Fertigungszeit der Teile, Serien-Grösse, Gewicht und Grösse der gefertigten Teile. Und auch die personelle und organisatorische Situation spielt eine Rolle.
Bei der Prozess-Sicherheit ist die Fragestellung wichtig, inwiefern absolut gewährleistet sein muss, dass keine Verwechslungen passieren dürfen und wirklich jedes Teil mit der korrekten Beschriftung versehen sein muss.
Bei der Fertigungszeit der Teile spielt eine grosse Rolle, in welchem Verhältnis der Zeitaufwand für die effektive Fertigung sowie für die Markierung eines Teils steht.
Es kommt aber auch auf die Serien-Grösse an und darauf, wie sich die Verlängerung der Fertigungszeit in Summe über eine komplette Serie auswirkt.
Je nach Grösse und Gewicht der gefertigten Teile sollte der Aufwand sowohl bei der Handhabung, als auch bei eventuell zusätzlich entstehenden Transports der Teile abgewogen werden.
Abschliessend sollte auch die personelle und organisatorische Situation in Betracht gezogen werden: Wie einfach ist es für die Mitarbeiter in der Fertigung, die Teile nachträglich in einem separaten Arbeitsgang zu beschriften?
Interessiert Sie das Thema «Auswahl der geeignetsten Beschriftungsmethode»? In der aktuellen Ausgabe des Magazins «GravostarNews» finden Sie eine Tabelle mit einer Aufstellung der verschiedenen Verfahren sowie die damit verbundenen Vor- und Nachteile.
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